Japan, du vertrautes Land. Bereits zum siebten Mal trete ich aus meinem Flieger auf japanischen Boden und doch ist es ein neues Abenteuer – ich werde Monate hier wohnen und studieren. Ich merke, wie sehr dieses Land bereits jetzt schon wirklich meine zweite Heimat geworden ist. Alles ist so bekannt, gleichzeitig aber auch ein bisschen anders.
Der Airbus A380-800 (ich flog mit ›Wien‹, hier zu sehen ist die ›Frankfurt am Main‹), das größte Flugzeug, in dem ich je gesessen habe, ist mit seinen zwei Stockwerken wahrhaftig ein Monstrum. Von Innen bekommt man davon allerdings eher weniger mit. Die Beinfreiheit war gewohnt klein, der Service wie erwartet sehr freundlich, das Essen in Ordnung und das Unterhaltungsprogramm eben unterhaltsam. Aber ich konnte, anders als für gewöhnlich, sogar ein paar Stündchen schlafen.
Zwar saß ich vor einem Flügel, für das Foto-verliebte Auge gab es dennoch genügend zu sehen. Irgendwie immer wieder lustig sicher hinter seinem Fenster zu sitzen und auf den Tragflächen zu lesen: ›Do not walk outside this area‹.
So von vorne auf einem kleinen Foto sieht er schon fast putzig aus. Dass dieser Schein trügt, beweisen aber schon allein die drei Ausstiegstunnel… Große Flugzeuge nehmen wohl am äußeren Ende des Terminals ihre Parkposition ein. Ich glaube, ich bin noch nie so weit im Flughafen Narita gelaufen, was aber durchaus interessant war bei all den vielen Japan-Fotos und Bildern und Installationen und Gartenecken und Werbetafeln, die einen schir überladen mit Sehenswürdigkeiten und traditionellen Mustern, Farben und Symbolen.
Und so erstrahlt die Sonne über dem Fuji-San und verspricht ein „Willkommen! Japan“ mit dem Slogan der Japan National Tourism Organization.
Aus grafischer Sicht ganz ansehnlich, womit die japanische Touristenbranche Reisende begrüßt und Touristen ins Land locken möchte, finde ich. ›Endless Discovery.‹ Was will man mehr.
Nach meiner Ankunft schleppte ich dann mein umfangreiches Gepäck mit dem Narita Express, der Chūō Line und einem Bus in aushaltbarer Hitze vom Flughafen zur Musashino Art University. Mit Hilfe der Koordinatorin für Auslandsstudenten ging es dann über Asphalt, Stock und Stein zu meinem Apartment, wo ich mich seither häuslich einrichte.
Ich bin froh, eine knappe Woche vor offiziellen Terminen hier angekommen zu sein. So habe ich genügend Zeit, meinen Wohnraum zu Putzen und zu Saugen, ein paar nützliche Anschaffungen zu machen, das Apartment zu meinem Zuhause werden zu lassen und einige wichtige Erledigungen zu organisieren wie eine Suica Card und meine Alien Registration Card zu besorgen. Mehr dazu aber dann zu einem späteren Zeitpunkt. Zum Abschluss noch ein paar Fotos und dann folge ich dem Ruf dort draußen.
Mein Wohnviertel bei Nacht.
Die Morgensonne vor meinem Fenster.
Ein nahe gelegener Kanal mit tiefer Schlucht und viel Grün – Eine wahrhafte Oase, die kühlt und wundervoll plätschert und in dessen Nass man sogar Koi-Karpfen schwimmen sehen kann. Mein momentaner Lieblingsort. Man kann dort auch sitzen, dann aber leider nicht mehr auf das bezaubernde Wasser blicken.
So, nun aber またね! Bis bald!
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first published at www.futurefire.de on 2011.08.29