Ist es nicht schön, wärmere Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren? Und die Luft die schnuppern, die plötzlich beginnt anders zu riechen? Es scheint nun doch so ganz, ganz langsam der Frühling einzukehren, oder zumindest ein wenig das Köpfchen aus der Winterschlaf-Höhle zu recken.
Es wird Frühling… und das bedeutet hierzulande, dass man neben den angenehmen Erlebnissen auch nicht mehr um solche herumkommt, in denen man mit allerlei Osterkram bombardiert wird! Jeder Laden ist fest in der Hand der Marketing-Maschinerie. Kaum vorstellbar, dass es andernorts noch turbulenter zugeht, nicht wahr? Wer jedoch Japan einmal um diese Zeit erlebt hat, weiß dass man dort mit Kirschblütendeko wirklich erschlagen wird!
Ja… die Kirschblüte… Inbegriff des japanischen Frühlings. Und auch hier werdet ihr heute nicht um die damit einhergehenden, kitschigen Rosatöne herumkommen, auch wenn es eigentlich um etwas anderes gehen wird: KitKat. Diesem auch bei uns bekannten Schokoriegel wird im Land der tausend Geschmacksrichtungen (neue KitKat-Sorten sind zur Zeit Banane, Sakura-Matcha, Castard-Pudding und Marple) nämlich nachgesagt, dass er Glück bringt.
Das hängt damit zusammen, dass KitKat im Japanischen (wo Konsonanten fast ausschließlich nur in Kombination mit einem Vokal vorkommen) KittoKatto (キットカット) ausgesprochen wird, und Katto ähnlich klingt wie katsu (勝つ / かつ) – und das bedeutet siegen, gewinnen. Bei japanischen Jugendlichen ist der Riegel daher besonders als Nervennahrung für Tests und Prüfungen beliebt, was die Industrie natürlich längst in Form von Verpackungen vermarktet, auf denen umsorgende Eltern oder Freunde kleine, aufmunternde Texte in dafür vorgesehene Felder kritzeln können.
Passend zur Jahreszeit bringt KitKat nun in Koorperation mit der japanischen Post, die Kirschen zum blühen. Dies geschieht natürlich nicht ohne den entsprechenden Werbespot [Nachtrag: Seite nicht mehr verfügbar.], bei dem man sich ganz typisch für Japan gleich gewinnbringend ein Popsternchen, in diesem Falle die unten zu sehende KITANO Kii, mit ins Boot holt.
Die wird natürlich – wie könnte es anders sein – von ihrer lieben, besorgten Mutter, die während ihrer Hausarbeit natürlich an ihr Töchterlein denkt, mit einem KitKat Riegel und einem „Kii-chan, alles wird gut! Deine Mama“ zur anstehenden Universtiäts-Aufnahmeprüfung bedacht. Da kann ja nix mehr schief gehen!
Wenn wir hier bei uns nicht nur so unspektakuläres KitKat hätten, würde ich kleines Konsumkind jetzt gleich los dackeln, und KitKat kaufen. Ich versuche nämlich auch an einer japanischen Uni angenommen zu werden. Wenn auch (erstmal) nur für ein Semester. Die UdK besitzt Austauschverträge mit der Musashino und der Tama Art University. Und wenn ich mit dem Kauf von Schokolade für meine Erfolgschancen nachhelfen kann, mache ich Naschkatze das natürlich gerne. 🙂
Naja, Hand auf`s Herz. Eigener Einsatz ist da natürlich doch wichtiger und so habe ich heute mein aktuelles Portfolio fertig gestellt, von dem ich euch an dieser Stelle einen kleinen Einblick gewähren möchte. Ich freue mich natürlich über gedrückte Daumen, möchte euch aber bitten, euch anstelle davon mir (langweiliges deutsches) KitKat zu schenken lieber diese Flickr-Gruppe anzusehen: The Japanese KitKat Pool.
……………………
first published at www.futurefire.de on 2010.03.21