… sondern über Bücher aus Stoff möchte ich heute schreiben. Bei den 手ぬぐい本 (てぬぐいぼん / Tenugui-Bon) der Firma 濱文様 / Hamamonyō werden Tenugui mit zwei kleinen Fäden zu Büchlein gebunden. Man kann sie als solches durchblättern, aber auch die Fäden auftrennen und sie so nutzen wie jedes andere Tenugui auch (an die Wand hängen, Dinge kunstvoll einwickeln, Hände abtrocknen…).
Ich habe sie bei meiner letzten Japanreise in einem kleinen Laden in Kyōto entdeckt und war sofort begeistert. Ihre Haptik macht einen ganz besonderen Reiz aus und sie sind ein perfektes Andenken oder Mitbringsel. Denn nicht nur ihr Material beruht auf japanischen Traditionen, viele Motive beziehen sich ebenfalls auf typisch japanische Dinge wie Teekultur, Kampfsportarten oder Sake. Die folgend abgebildeten tragen die Titel 日本の家紋 (にほんのかもん / Nihon no Kamon / Japanische Familienwappen) und 日本のこと 寺編 (にほんのこと てらへん / Nihon no Koto – Terahen / Japanische Dinge – Tempel-Band).
Es gibt allerdings auch Ausgaben mit Tieren, die ich persönlich überwiegend etwas zu kitschig empfinde. Dieses hier 犬のつぶやき (いぬのつぶやき / Inu no Tsubuyaki / Hunde-Gemurmel) bildet da besonders farblich eine Ausnahme.
Übrigens war von dieser Idee nicht nur ich sehr begeistert sondern auch die Jury der Good Design Awards, die die Tenugui-Bon 2007 prämierte. Man kann auf der Seite [Nachtrag: Seite nicht mehr verfügbar.] über die Auszeichnung auch auf Englisch etwas mehr über das Produkt erfahren. Die Tücher werden mit der Nassen-Technik (über Schablonen – siehe mein alter Eintrag über Tenugui) im Yokohama-Stil gefärbt. Wie sich dieser von denen anderer Regionen unterscheidet, kann ich aber nicht sagen.
Hier folgen nun noch ein paar Fotos von den beiden Bänden, die ich für mich und meine Mutter mitgenommen habe. Das blaue nennt sich 日本の食 鮨編 (にほんのしょく すしへん / Nihon no Shoku – Sushi-hen / Japanische Gerichte – Sushi-Band), das andere 日本のこと 茶道編 (にほんのこと さどうへん / Nihon no Koto – Sadō-hen / Japanische Dinge – Teezeremonie-Band).
Und zum Abschluss noch ein Tenugui, das ich unabgängig von den Tenugui-Bon für einen sehr guten Freund in Arashiyama gekauft habe. Das Muster ist relativ schlicht und insofern ziemlich japanisch, dass es sich bei der Hunderasse um den wunderschönen Shiba-Inu handelt. Wunderschöne Tiere.
Ich bin nun seit Anfang der Woche wieder in Japan. Mal sehen, welche Tenugui mir dieses Mal über den Weg laufen, die ich ins Herz schließe.
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first published at www.futurefire.de on 2010.07.27
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